Viel hat sich im Frühling bei der Kulturstrategie Innsbruck 2030 getan. Nach intensiven Vorarbeiten wurde Mitte März eine 265-seitige Grundlagenarbeit veröffentlicht. Sie beinhaltet nicht nur eine erstmalige umfassende Bestandsaufnahme des Kunst- und Kulturbereichs in Innsbruck, sondern auch zahlreiche potenzielle Ziele und Maßnahmen für die kulturelle Zukunft der Stadt.
Gleichzeitig dienten die Ergebnisse aus der Grundlagenarbeit für die Planung der derzeit laufenden Workshop-Phase. Beim ersten Workshop im April 2021 fanden sich mehr als 180 Teilnehmende in einer Zoom-Videokonferenz ein und nahmen sich über drei Stunden Zeit, um über ihre Vorstellungen zum Thema „Stadt & Image: Kultur statt der Berge oder Kulturstadt der Berge?“ zu diskutieren. Auch in den beiden folgenden Workshops im Mai und Juni 2021 wurden jeweils rund 100 Teilnehmende im digitalen Raum begrüßt. Die Themen hier: „Vermittlung & Arbeit“ sowie „Bildung & Gesellschaft“.
Aus den Workshops ergeben sich wertvolle Erkenntnisse, die in weiterer Folge auch in die Kulturstrategie einfließen werden. So ist der große Bedarf an Vernetzung und Austausch augenscheinlich, insbesondere sparten- und genreübergreifend sowie zwischen den großen Institutionen und den kleineren Initiativen im Innsbrucker Kulturbereich. Ein oftmals genanntes Ziel ist ein Mehr an Sichtbarkeit der bestehenden Kulturangebote, wobei es hier u. a. um die Findung von gemeinsamen Möglichkeiten sowie die gleichzeitige Ansprache von Tourist*innen und Bewohner*innen geht. Ebenfalls ein großes Thema in den Workshops waren Zielsetzungen, die sich mit dem Zugang für Kunst und Kultur zum öffentlichen Raum der Stadt beschäftigen: Aktives Leerstandsmanagement, mehr kulturelle Angebote in den Stadtteilen abseits des Zentrums und die verstärkte Nutzung des öffentlichen Raums für kulturelle Zwecke sind damit angesprochen. Auf einer übergeordneten Ebene wurde in den Workshops auch immer wieder ein klares Bekenntnis der Stadt zum Wert von Kunst und Kultur eingefordert. Daraus ergeben sich Zielsetzungen wie eine verstärkte Wertschätzung von Kunst und Kultur, die Anerkennung der Vielfalt der unterschiedlichen kulturellen Ausdrucksweisen oder die Umsetzung von Fair Pay im Kunst- und Kulturbereich.
Die Ergebnisse der Workshops werden immer zeitnah auf der Website veröffentlicht und können dort kommentiert werden. Hier finden sich neben aktuellen News auch Informationen zu Ablauf, Inhalt und Beteiligung. Letztere wird bei der Kulturstrategie Innsbruck 2030 übrigens groß geschrieben, wie folgende Beispiele zeigen:
- Nach den Workshops trifft sich immer eine 7-köpfige Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern des Innsbrucker Kulturbereichs, um über die jeweiligen Workshop-Ergebnisse zu reflektieren und diskutieren.
- Ende Juni wurde erstmals ein Advisory Board mit 30 Persönlichkeiten einberufen, das seine Expertise punktuell einbringen wird.
- Intensiv in den Prozess eingebunden ist der Kulturausschuss der Stadt Innsbruck. So wurde den Mitgliedern des Ausschusses Anfang Juli ein Zwischenstand der Arbeiten präsentiert und über Themen wie den Stellenwert von Kunst und Kultur in Innsbruck, die Sichtbarkeit des kulturellen Angebots oder kulturelle Bildung diskutiert.
- Ein fachspezifischer Austausch findet mit verschiedenen Stakeholder*innen wie dem Tourismusverband Innsbruck oder der Lebensraum Tirol Holding statt. An beide ergeht an dieser Stelle auch ein großer Dank, an den Tourismusverband Innsbruck als Mitfinanzierer und an die Lebensraum Tirol Holding als Partner für die Unterstützung des Projekts.
Im September, Oktober und November folgen drei weitere Workshops. Sie stehen grundsätzlich allen Interessierten offen und ermöglichen eine aktive Beteiligung der Bevölkerung an der kulturellen Entwicklung der Stadt. Der nächste Workshop zum Thema „Raum & Zusammenarbeit“ findet am 29. September im Haus der Musik Innsbruck (Universitätsstraße 1, 6020 Innsbruck) statt. Eine Anmeldung unter kulturstrategie-innsbruck.at/beteiligung ist von 4. bis 17. September möglich.