Die Erstellung der Kulturstrategie Innsbruck 2030 schreitet zügig voran. Derzeit geht es vor allem darum, die vielen Ergebnisse aus den Workshops zu reflektieren, diskutieren und verdichten. Ziel ist es, in den kommenden Wochen einen Entwurf zu erstellen, der im Laufe des März auf der Website veröffentlicht wird und begutachtet werden kann. Nach Bearbeitung der eingegangenen Stellungnahmen soll dann die Kulturstrategie bis Mitte des Jahres den politischen Gremien der Stadt Innsbruck zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Dem Kulturausschuss der Stadt Innsbruck kommt in der aktuellen Phase die Rolle zu, die von der Arbeitsgruppe und dem Projektteam erarbeiteten Vorschläge zu reflektieren und Feedback aus politischer Sicht zu geben. Am 10. Jänner trafen sich dazu die Mitglieder des Kulturausschusses, um über die Entwürfe des Leitbilds, der Handlungsfelder und der Ziele der Kulturstrategie zu debattieren. An der Sitzung des Kulturausschusses nahmen die ressortführende Stadträtin Uschi Schwarzl (GRÜNE) sowie die Mitglieder des Kulturausschusses Irene Heisz (SPÖ), Christoph Appler (ÖVP), Andrea Dengg (FPÖ), Astrid Denz (FPÖ), Thomas Lechleitner (GRÜNE), Dejan Lukovic (GRÜNE), Mesut Onay (ALI), Theresa Ringler (Für Innsbruck) und Dagmar Klingler-Newesely (NEOS) teil, darüber hinaus auch noch Isabelle Brandauer (MA V, Kulturamt der Stadt Innsbruck), Rita Hebenstreit (MA V, Kulturamt der Stadt Innsbruck), Claudia Jochum (Praktikantin MA V, Kulturamt der Stadt Innsbruck), Thomas Philipp (LIquA) und Aliette Dörflinger (Dörflinger Consulting & Facilitation).
In der Sitzung wurde auf mehrere wichtige Aspekte eingegangen. So wurde festgestellt, dass eine präzise Bestimmung der Rolle des Stadtmagistrats in der Kulturstrategie notwendig ist: Worin liegen die Kernaufgaben der Stadt? Welche Maßnahmenvorschläge aus der Strategie sollen von der Stadtverwaltung selbst umgesetzt werden? Wo geben städtische Kulturpolitik und Kulturverwaltung nur den Anstoß, damit andere Akteurinnen und Akteure sich an die Umsetzung machen können und wo ist aktive Unterstützung seitens der Stadtverwaltung notwendig und sinnvoll? Betont wurde, dass eine Priorisierung der Maßnahmenvorschläge sinnvoll erscheint, die gleichzeitig den Blick auf die Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale der Kulturstadt Innsbruck lenkt. Ebenfalls von großer Relevanz: die Berücksichtigung der bereits bestehenden Vielfalt im Kunst- und Kulturbereich, auf die aufgebaut werden sollte.
Von den Mitgliedern des Kulturausschusses wurden einzelne Handlungsfelder hervorgehoben, die einer besonderen Beachtung bedürfen. Kulturelle Bildung, kulturelle Teilhabe oder Stadtteilkultur zählen hierzu. Hierbei sollte es etwa darum gehen, die kulturelle Vernetzung zwischen den bestehenden Vereinen in den Stadtteilen zu fördern, die vor Ort lebenden Menschen aktiv in die kulturelle Weiterentwicklung miteinzubeziehen und mit den bestehenden Strukturen und Partnern wie den ISD-Stadtteiltreffs gezielt zusammenzuarbeiten. Weiters angesprochen wurden u. a. die Herausforderungen der gegenwärtigen Coronakrise für Kultur und Tourismus, die Möglichkeiten der Beteiligung an kulturpolitischen Entscheidungsprozessen und die Sichtbarkeit von Kunst und Kultur im Kontext von Marketing, Medien und Kommunikation. Der Kulturausschuss wird sich in einem nächsten Schritt der Diskussion der Maßnahmenvorschläge widmen.
Bis dorthin wird die siebenköpfige Arbeitsgruppe am Entwurf der Kulturstrategie feilen. Ende Jänner begibt sie sich dazu an zwei Tagen in eine Klausur und arbeitet an der Konkretisierung der Maßnahmenvorschläge. Mitglieder der Arbeitsgruppe sind Monika Abendstein (bilding – Kunst- und Architekturschule für Kinder und Jugendliche), Karl. C. Berger (Tiroler Volkskunstmuseum), Isabel Gabbe (Department für Musikpädagogik Innsbruck der Universität Mozarteum Salzburg), Petra Poelzl (Tiroler Künstler:innenschaft – Kunstpavillon & Neue Galerie), David Prieth (p.m.k., skin on marble, Kulturkollektiv Contrapunkt), Helene Schnitzer (TKI – Tiroler Kulturinitiativen) und Nicola Weber (WEI SRAUM. Designforum Tirol). Anschließend werden Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Bereichen um Rückmeldungen zu den Vorschlägen gebeten – hier ist insbesondere das Advisory Board gefragt, das aus 33 Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, aber auch aus relevanten Schnittstellenbereichen wie Wissenschaft, Bildung, Jugend, Soziales, Integration, Tourismus, Kreativwirtschaft oder Stadtplanung, besteht. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe und des Advisory Boards: sie alle stehen stellvertretend für die Vielfalt, das Engagement und die Expertise, die den Innsbrucker Kunst- und Kulturbereich auszeichnen.