#6 Grundlagenarbeit veröffentlicht

Im Rahmen der Kulturstrategie Innsbruck 2030 wurde diese Woche mit der Fertigstellung der 265 Seiten umfassenden Grundlagenarbeit ein zentraler Arbeitsschritt abgeschlossen. Die wichtigsten Erkenntnisse sind dabei auch in einer 15-seitigen Kurzfassung enthalten. Besuchen Sie zum Lesen oder Download bitte die folgende Seite: kulturstrategie-innsbruck.at/grundlagenarbeit

In der Grundlagenarbeit finden sich vier Kapitel:

  • Das Kapitel „Kulturstadt Innsbruck: Bestandsaufnahme“ liefert einen Überblick über den Innsbrucker Kunst- und Kulturbereich. Zuerst erfolgt eine Darstellung von zentralen Akteur*innen aus Politik und Verwaltung. Hier enthalten ist u. a. eine Kulturbudgetanalyse. Daran anschließend findet sich eine Beschreibung des Innsbrucker Kunst- und Kulturbereichs entlang verschiedener Sparten und Kategorien. Bewusst wurden auch kulturrelevante Schnittstellenbereiche mit berücksichtigt. Damit liegt erstmals eine umfassende Darstellung des Innsbrucker Kunst- und Kulturbereichs mit seinen Akteur*innen und deren Aktivitäten vor.
  • Im Kapitel „Kulturpolitischer Diskurs 2018 ff.“ werden die kulturpolitischen Diskussionen im aktuellen Innsbrucker Gemeinderat seit dessen konstituierender Sitzung am 24. Mai 2018 skizziert. Analysiert wurden dazu alle Protokolle samt Beilagen. Ergänzend finden sich hier kulturpolitisch relevante Inhalte aus Stadtsenatssitzungen und ausgewählte Beiträge aus Tiroler Medien. Mit Hilfe dieses Kapitels ist es möglich, schnell einen Einblick in zentrale kulturpolitische Entscheidungen zu gewinnen, die in den letzten rund drei Jahren in Innsbruck getroffen wurden.
  • Das Kapitel „Rechtliche, politische und themenspezifische Rahmenwerke“ widmet sich zu Beginn kulturspezifischen Gesetzen, Verordnungen, Erlässen und Richtlinien, die für die Landeshauptstadt relevant sind. Daran anschließend werden politische Programme und Papiere aus kultureller Perspektive analysiert, u. a. das Arbeitsübereinkommen der aktuellen Innsbrucker Stadtregierung. Ergänzt wird dieses Kapitel durch eine Untersuchung von themenspezifischen Leitbildern und strategischen Programmen, wobei hier für die Kulturstrategie relevante Stellen herausgearbeitet wurden. Vor allem die in den Leitbildern und Programmen enthaltenen Ziele und Maßnahmen werden mit den Inhalten der Kulturstrategie so weit als möglich verschränkt.
  • Das Kapitel „Kulturstadt Innsbruck: Profil, Stärken und Schwächen, Potenziale, Themen, Ziele und Maßnahmen“ ist das Herzstück der Grundlagenarbeit. In ihm findet sich eine verdichtete Beschreibung von Stärken, Schwächen, Potenzialen und Themen sowie Vorschlägen für Zielvorstellungen und Maßnahmen, die von besonderer Relevanz für die Kulturstrategie sind. Sie basieren auf qualitativen Interviews mit 33 Personen aus dem Innsbrucker Kunst- und Kulturbereich und aus Schnittstellenbereichen.

Mit der Grundlagenarbeit wird für Innsbruck auch Pionierarbeit geleistet, was Datenerhebung und das Zusammenführen von Expertisen in diesem Bereich betrifft.

Studienautor Thomas Philipp vom Linzer Institut für qualitative Analysen erklärt:

„Mit der Grundlagenarbeit haben wir eine umfangreiche Basis für die weitere Arbeit an der Kulturstrategie geschaffen. Mit ihr ist es beispielsweise nun möglich, mit einem Blick auf die Budgetanalyse über Fragen der Verteilungsgerechtigkeit von Förderungen im Innsbrucker Kunst- und Kulturbereich zu diskutieren. Sie hilft uns auch, passende Verbindungen zu anderen Strategien und Programmen herzustellen, etwa zur Kreativwirtschaftsstrategie für Tirol, zur Innsbrucker Tourismusstrategie oder zu strategischen Programmen für die interkulturelle Entwicklung in Innsbruck. Und sie enthält außerdem zahlreiche Expert*innen-Vorschläge für Ziele und Maßnahmen zu verschiedenen Themen in Zusammenhang mit dem Innsbrucker Kunst- und Kulturbereich, etwa zu Arbeit und Bezahlung, zum öffentlichen Raum oder zu kultureller Bildung.“

MMag. Thomas Philipp, Leiter des außeruniversitären Forschungsinstituts LIquA

Erkenntnisse aus der Grundlagenarbeit wurden darüber hinaus für die Planung des nächsten Arbeitsschritts herangezogen, die nun startende Diskussions- und Workshop-Phase. In sechs Workshops werden unterschiedliche Themen behandelt. Den Start bildet beim ersten Workshop am Mittwoch, 14. April 2021, 17 Uhr (digital) das Thema „Stadt & Image: Kultur statt der Berg vs. Kulturstadt der Berge“.

Anmeldestart: Donnerstag, 25. März 2021

Anmeldeschluss: sobald die maximale Teilnehmendenzahl erreicht ist, spätestens aber Mittwoch, 7. April 2021.

Bitte beachten: Eine Anmeldung über das Anmeldeformular unter kulturstrategie-innsbruck.at ist zwingend erforderlich. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt, die Anmeldungen werden nach Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt.

Eine Vorschau auf alle Workshops gibt es unter kulturstrategie-innsbruck.at/beteiligung – im nächsten Beitrag informieren wir ausführlich über die Workshops.

 

 

#5 Arbeitsgruppe für den Kulturstrategieprozess konstituiert

Auf dem Weg zur Kulturstrategie Innsbruck 2030 wurde diese Woche ein wichtiger Schritt gesetzt. Eine vom Kulturamt der Stadt Innsbruck eingerichtete Arbeitsgruppe hat sich konstituiert. Ihr gehören folgende Personen an:

Begleitet wird die Arbeitsgruppe von einem Projektteam rund um Isabelle Brandauer (Leiterin des Kulturamts der Stadt Innsbruck) mit Rita Hebenstreit (Kulturamt der Stadt Innsbruck, Projektleiterin für die Kulturstrategie Innsbruck 2030), Aliette Dörflinger (LIquA, externe Prozessbegleiterin), Philipp Fromm (Amt für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration) und Norma Schiffer-Zobernig (Büro des Bürgermeisters der Stadt Innsbruck).

Die Arbeitsgruppe unterstützt das Projektteam bei der inhaltlichen Erarbeitung der Kulturstrategie Innsbruck 2030. Dazu werden in regelmäßigen Treffen die Ergebnisse aus den im April startenden Workshops diskutiert, validiert und verdichtet.

 

 

#4 Intensive Diskussion im Kulturausschuss und Fixierung der Workshop-Termine: Save the date!

Die Kulturstrategie Innsbruck 2030 stand im Mittelpunkt der gemeinderätlichen Sitzung des Kulturausschusses Anfang Dezember 2020. Zu Beginn wurde von Mag.a Aliette Dörflinger über den Stand der Arbeiten informiert, insbesondere hinsichtlich der Vorbereitung zu den Themen-Workshops, die dieses Frühjahr starten.

Die ersten drei Termine wurden mittlerweile fixiert:

  • Mittwoch, 14. April 2021, 17 Uhr
  • Montag, 17. Mai 2021, 17 Uhr
  • Dienstag, 15. Juni 2021, 17 Uhr

Save the date!

Dauer der Workshops ca. 3,5 Stunden. Die Orte (ggf. auch eine digitale Variante) und die Themen der Workshops werden rechtzeitig bekanntgegeben, ebenso wie die Termine der im September, Oktober und November folgenden Workshops.

Einen Einblick in die derzeit laufenden Grundlagenarbeiten gab anschließend MMag. Thomas Philipp. Er ging vor allem auf erste Erkenntnisse aus den 33 geführten Interviews ein und streifte mehrere Themen, die für die Zukunft der Kulturstadt Innsbruck von besonderer Bedeutung sind. Zwei dieser Themen wurden danach im Kulturausschuss mehr als eine Stunde lang intensiv diskutiert:

  • Kunst und Kultur im öffentlichen Raum
  • Förderwesen und Kriterien

Die Teilnehmer*innen an der Sitzung gingen dabei auf ihre Vorstellungen davon ein, was die Stadt Innsbruck im Jahr 2030 bei diesen beiden Themen erreicht haben soll und welche unterstützenden bzw. hinderlichen Faktoren es zu berücksichtigen gibt.

Die Diskussion zur „Kunst und Kultur im öffentlichen Raum“ führte von Überlegungen zu Visionen von Stadtraum, zur besonderen Topografie Innsbrucks und zur verstärkten Bespielung städtischer Randlagen über Fragen des Zusammenhangs zwischen Aufenthaltsqualität und Kunst und Kultur im öffentlichen Raum, Gedanken zur Schnittstelle zwischen Kultur und Stadtentwicklung oder Verkehrsplanung bis hin zu Kuratierungs- und Vermittlungsfragen sowie bürokratischen Themen. Beim Thema „Förderwesen und Kriterien“ wurden verschiedene Vorgehensweisen bei der Fassung von Förderkriterien reflektiert, Überlegungen zu Schwerpunktsetzungen und Evaluierung besprochen und die Konsequenzen von Fair Pay für Subventionen diskutiert.

An der Sitzung des Kulturausschusses nahmen die zu diesem Zeitpunkt ressortführende Stadträtin Uschi Schwarzl (GRÜNE) sowie die Mitglieder des Kulturausschusses Irene Heisz (SPÖ), Christoph Appler (ÖVP), Andrea Dengg (FPÖ), Astrid Denz (FPÖ), Thomas Lechleitner (GRÜNE), Dejan Lukovic (GRÜNE), Mesut Onay (ALI), Theresa Ringler (Für Innsbruck) und Julia Seidl (NEOS) teil, darüber hinaus auch noch Isabelle Brandauer (MA V, Kulturamt der Stadt Innsbruck), Rita Hebenstreit (MA V, Kulturamt der Stadt Innsbruck), Birgit Neu (MA V – Gesellschaft, Kultur, Gesundheit und Sport), Thomas Philipp (LIquA) und Aliette Dörflinger (externe Prozessbegleiterin, für LIquA).

Eine ausführlichere Darstellung der Diskussion fließt – ähnlich wie die Interviewergebnisse – in die Grundlagenarbeit zur Kulturstrategie ein, die im März hier auf dieser Webseite veröffentlicht wird.

 

 

#3 Eine solide Basis schaffen

Es spricht sich mehr und mehr herum: die Kulturstrategie Innsbruck 2030 ist in Arbeit. Derzeit laufen die Grundlagenarbeiten, bevor es ab April 2021 in eine mehrmonatige, breit angelegte Diskussions- und Workshop-Phase geht.

Thomas Philipp, der die Erhebungen und Analysen durchführt, erläutert:

„Für die Erstellung der Kulturstrategie Innsbruck 2030 ist es uns wichtig, dass die Diskussions- und Workshop-Phase nicht ‚von 0 auf 100‘ startet, sondern auf einer soliden Grundlage fußt. Dazu stellen wir beispielsweise dar, welche Einrichtungen und Initiativen im Kunst- und Kulturbereich in Innsbruck in welcher Weise aktiv sind, arbeiten aus bestehenden Strategiepapieren kulturpolitisch relevante Ziele und Maßnahmen heraus oder führen über 30 qualitative Interviews mit Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur sowie aus Schnittstellenbereichen.“

MMag. Thomas Philipp, Leiter des außeruniversitären Forschungsinstituts LIquA

Die Interviewpartner*innen wurden nach intensiver Diskussion im Projektteam ausgewählt. Dabei wurde auf verschiedene Kriterien geachtet, um die Vielfalt des Innsbrucker Kunst- und Kulturbereichs widerzuspiegeln. So sind verschiedene Organisationsformen, unterschiedliche künstlerische Sparten, traditionelle und zeitgenössische Zugänge zu Kunst und Kultur, verschiedene Phasen von der künstlerischen Produktion bis hin zur Vermittlung, Laien- und Profiarbeit und Schnittstellen wie Tourismus, Bildung oder Wirtschaft gleichermaßen abgedeckt.

Mit folgenden Personen wurden bereits Interviews geführt:

  • Monika Abendstein, Leiterin von bilding – Kunst- und Architekturschule für Kinder und Jugendliche
  • Kathrin Aste (gemeinsam mit Teresa Stillebacher), Leiterin des ./studio3 am Institut für experimentelle Architektur der Universität Innsbruck, Gründungspartnerin des Architekturbüros LAAC zt-gmbh, Präsidentin des aut. architektur und tirol, Mitglied im Kulturbeirat für Bildende Kunst und Architektur des Landes Tirol
  • Karl C. Berger, Leiter des Tiroler Volkskunstmuseums, Mitglied im Kulturbeirat für Volkskultur des Landes Tirol
  • Hannah Crepaz, Leiterin der Galerie St. Barbara in Hall, des Osterfestivals Tirol, des ORGELfests und von musik+, Vorstandsmitglied der TKI, Mitglied im Kulturbeirat für Kulturinitiativen des Landes Tirol
  • Isabel Gabbe, Leiterin des Departments für Musikpädagogik Innsbruck der Universität Mozarteum Salzburg
  • Karl Gostner, Obmann des Innsbruck Tourismus
  • Christoph Grud, Architekt, Mitgründer der Bäckerei – Kulturbackstube
  • Michael Haupt, Geschäftsführer der Initiative Minderheiten Tirol, Vorstandsmitglied der TKI, Obmann des Kulturvereins Inzing, Mitglied im Kulturbeirat für Kulturinitiativen des Landes Tirol
  • Tanja Helm, Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin von Leokino und Cinematograph
  • Kurt Höretzeder, Selbständiger Grafik- und Kommunikationsdesigner, Mitinitiator von kreativland.tirol, Gründer von WEI SRAUM. Designforum Tirol
  • Paul Klumpner, Leiter der ISD Stadtteilarbeit, Stadtteilkoordination Reichenau
  • Wolfgang Laubichler, Direktor des Hauses der Musik Innsbruck
  • Frederik Lordick, Betreiber des Dachsbau, Mitglied der Innsbruck Club Commission
  • Peter Margreiter, Obmann des Tiroler Musikvereins und Zweigvereine, Fachgruppenleiter für Volksmusik am Tiroler Musikschulwerk, Leiter des Alpenländischen Volksmusikwettbewerbes Herma Haselsteiner-Preis, Moderator im ORF-Landesstudio Tirol, Mitglied im Kulturbeirat für Volkskultur des Landes Tirol
  • Magdalena Modler-El Abdaoui, Fachreferentin für interreligiösen und interkulturellen Dialog im Haus der Begegnung
  • Daniela Oberrauch, Pädagogische und organisatorische Leiterin von YA! Young acting, Vorstandsmitglied der IG Freie Theater
  • Efendi Onay, Pädagogischer Leiter des SOS-Kinderdorfs Biwak in Hall in Tirol, Obmann des Integrationsbüros Innsbruck, Leiter des „Es lebe die Welt“-Fests
  • Antonella Placheta, Selbständige Fremdenführerin und Kulturvermittlerin, Mitgründerin von KulturKinder, stv. Vorsitzende der Interessengemeinschaft Tiroler Fremdenführer (ITF), Berufsgruppensprecherin der Tiroler Fremdenführer in der Wirtschaftskammer Tirol
  • Norbert K. Pleifer, Programmverantwortlicher und Intendant des Treibhaus Innsbruck
  • Petra Poelzl, Künstlerische Leiterin und Geschäftsleiterin der Tiroler Künstler:innenschaft (Kunstpavillon & Neue Galerie)
  • David Prieth, Selbständiger Künstler, Geschäftsführer der p.m.k., Vorstandsmitglied der TKI und der IG Kultur Österreich, Mitglied von skin on marble und Kulturkollektiv Contrapunkt
  • Johannes Reitmeier, Geschäftsführender Intendant des Tiroler Landestheaters, Mitglied im Kulturbeirat für Literatur, Darstellende Kunst und Film des Landes Tirol
  • Elisabeth Rieder, Leiterin des Büros der Behindertenbeauftragten an der Universität Innsbruck, Vorsitzende des Behindertenbeirats der Stadt Innsbruck
  • Margarete Ringler, Geschäftsführerin des Tiroler Bildungsforums – Verein für Kultur und Bildung, Vorsitzende der Erwachsenenbildung Tirol, Mitglied im Kulturbeirat für Erwachsenenbildung und Büchereiwesen des Landes Tirol
  • Veronika Sandbichler, Direktorin des Schlosses Ambras Innsbruck, Mitglied im Kulturbeirat für Denkmalpflege und Museumswesen des Landes Tirol
  • Thomas Schafferer, Präsident der IG Autorinnen Autoren Tirol, Obmann-Stellvertreter von Cognac & Biskotten
  • Bernhard Schlögl, Künstlerischer Leiter der Promenadenkonzerte
  • Elisabeth Schweeger, Künstlerische Direktorin und Geschäftsführerin der Akademie für Darstellende Kunst in Ludwigsburg
  • Lukas Trentini, Mitglied im Geschäftsführungsteam von POJAT – Plattform Offene Jugendarbeit Tirol
  • Carmen Sulzenbacher, Leiterin des BRUX / Freies Theater Innsbruck, Vorstandsmitglied von Triebwerk7, Mitglied im Kulturbeirat für Literatur, Darstellende Kunst und Film des Landes Tirol
  • Ulrike Tanzer, Vizerektorin für Forschung an der Universität Innsbruck, Leiterin des Forschungsinstituts Brenner-Archiv, Mitglied im Kulturbeirat für Literatur, Darstellende Kunst und Film des Landes Tirol
  • Charlotte Trippolt, Geschäftsführerin des Freien Radio Innsbruck FREIRAD
  • Daniela Weiss-Schletterer, Künstlerische Leiterin des Hauses VIER UND EINZIG

Aliette Dörflinger, die u. a. für die Konzeption und das Hosting der Workshops zuständig ist, ergänzt:

„In der jetzigen Phase geht es uns darum, zentrale übergreifende Themen für die weitere kulturelle Entwicklung der Stadt Innsbruck herauszuarbeiten – Themen, die für viele Bereiche und Sparten von Bedeutung sind. Mit der Grundlagenarbeit, die im März veröffentlicht wird, geben wir einen Überblick über besonders wichtige Aspekte des Kunst- und Kulturbereichs in Innsbruck und schaffen damit die Grundlage für das Herzstück des Kulturstrategieprozesses: Die Diskussions- und Workshopphase. Bei den Workshops findet die zentrale Beteiligung statt, dort wird der Rahmen geschaffen, um mit allen Zielgruppen und interessierten Bürgerinnen über zukünftige Ziele und Maßnahmen im Innsbrucker Kunst- und Kulturbereich zu diskutieren.“

Mag.a Aliette Dörflinger, externe Prozessbegleiterin


Einen vertiefenden Einblick in Überlegungen zur Grundlagenarbeit liefert ein soeben erschienener Beitrag auf „Innsbruck informiert“: https://www.ibkinfo.at/kulturstrategie-grundlagen

 

#2 Update Kulturstrategie-Prozess: Ein Blick ins Projektteam

Der Kulturstrategie-Prozess befindet sich derzeit inmitten des ersten Arbeitsschrittes. Er umfasst einerseits wissenschaftliche Erhebungen und Analysen, andererseits die Vorbereitung der Diskussions- und Workshop-Formate im nächsten Jahr. Eine zentrale Funktion nimmt dabei das Projektteam ein. Es ist für die strategische Steuerung und Koordination verantwortlich und besteht aus fünf Personen:

  • Dr.in Isabelle Brandauer (Leiterin des Kulturamts)
  • Dipl.-Kult.in Rita Hebenstreit (Projektleiterin Kulturstrategie Innsbruck 2030)
  • Arch. Dipl.-Ing. Philipp Fromm (Mitarbeiter der Stadtplanung)
  • Norma Schiffer-Zobernig (Büro des Bürgermeisters)
  • Mag.a Aliette Dörflinger (externe Prozessbegleiterin)

In regelmäßigen Abständen wird über die nächsten notwendigen Schritte diskutiert. So wurden etwa beim letzten Treffen die Auswahlkriterien für die Personen festgelegt, mit denen im Rahmen der Grundlagenarbeit qualitative Interviews durchgeführt werden.

„Aktuell schafft das Projektteam eine gute Grundlage für eine breite Diskussion über Innsbrucks kulturelle Zukunft. Möglichst viele Innsbruckerinnen und Innsbrucker sollen sich dabei konstruktiv und ideenreich einbringen können. Dazu gehört auch eine gute Zusammenarbeit verschiedener Dienststellen im Haus. Ich bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse der Bestandsaufnahme, die nach den Interviews vorliegen werden.“

Mag.a Uschi Schwarzl, Vizebürgermeisterin der Stadt Innsbruck

 

„Wir haben uns für eine breite Beteiligung der Bevölkerung im gesamten Prozess entschieden. Es kommt daher darauf an, bereits in der Grundlagenarbeit Multiplikator*innen zu gewinnen, die in möglichst vielen Bereichen und Schnittstellen gut vernetzt sind und ausreichend Expertise haben. Das ist die wesentliche Grundlage für die Auswahl der Interviewpartner*innen, aber auch für die Besetzung der Arbeitsgruppe und des Advisory Boards. Wir machen es uns nicht leicht und diskutieren sehr intensiv darüber. Uns kommt es darauf an, vielfältig aufgestellt zu sein.

Dipl.-Kult.in Rita Hebenstreit, Kulturamt der Stadt Innsbruck

 

Aliette Dörflinger führt die Interviews gemeinsam mit ihrem Kollegen Thomas Philipp vom Linzer Institut für qualitative Analysen durch.

„Unsere Interviewpartner*innen decken verschiedene Organisationsformen, unterschiedliche künstlerische Sparten, traditionelle und zeitgenössische Zugänge zu Kunst und Kultur, verschiedene Phasen von der künstlerischen Produktion bis hin zur Vermittlung, Laien- und Profiarbeit und Schnittstellen wie Tourismus, Bildung oder Wirtschaft ab. Auch der Blick von außen war uns ein Anliegen, genauso wie die Berücksichtigung soziodemografischer Merkmale wie Geschlecht und Alter.“

Mag.a Aliette Dörflinger, externe Prozessbegleiterin

Im Dezember-Beitrag auf der Webseite wird die Liste der Interviewpartner*innen veröffentlicht und ein kurzer Einblick in die laufende Grundlagenarbeit gegeben.

Ebenfalls intensiv diskutiert wurde im Projektteam über die Besetzung der Arbeitsgruppe und des Advisory Boards, die begleitend zu den Diskussionen und Workshops ab April 2021 aktiv sein werden. Beide Gremien werden vom Kulturamt der Stadt Innsbruck beschickt. Für die Workshops selbst wurden die möglichen Termine und Orte sondiert und ein Plan B erörtert, falls es – unverhoffter Weise – zu Einschränkungen bei Veranstaltungen kommen sollte.

„Eine sorgfältige Vorgehensweise beim Kulturstrategie-Prozess ist uns sehr wichtig. Wir möchten einen optimalen Rahmen für eine breite Beteiligung schaffen. Dazu zählen beispielsweise die persönliche Ansprache verschiedenster Zielgruppen, wechselnde Workshop-Orte in verschiedenen Stadtteilen oder digitale Möglichkeiten der Einbringung.“

Dr.in Isabelle Brandauer, Kulturamt der Stadt Innsbruck

Die Verschränkung von Kunst, Kultur und Stadtplanung ist ein besonderes Anliegen im Kulturstrategie-Prozess.

„Wir werden uns mit einer Reihe an Themen auseinandersetzen müssen, die mit der Weiterentwicklung des städtischen Raums verbunden sind. Beispiele dafür sind etwa die kulturelle Nutzung von Leerständen, Kulturarbeit in den Stadtteilen oder die Rolle von Architektur im Stadt-Erleben.“

Arch. Dipl.-Ing. Philipp Fromm, Amt für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration der Stadt Innsbruck

 

 

#1 Kulturstadt Innsbruck: Gemeinsam die Zukunft entwickeln

 

Kunst und Kultur sind für alle da, die in Innsbruck leben, arbeiten oder verweilen. Sie prägen nicht nur das Image einer Stadt, sondern sind etwa auch für die Identität, die Standortattraktivität oder die Lebensqualität von herausragender Bedeutung. Im Dezember 2019 hat der Stadtsenat daher beschlossen, unter breiter öffentlicher Beteiligung eine Kulturstrategie für Innsbruck zu entwickeln, die Umsetzungsvorschläge für die nächsten zehn Jahre enthalten soll.

Die erste Phase wurde im Juni dieses Jahres gestartet. Am 16. Juli 2020 wurde der Prozess zur Erstellung der Kulturstrategie Innsbruck 2030 im Innsbrucker Gemeinderat vorgestellt.

Einen Live-Stream der Gemeinderatssitzung zum Nachsehen gibt es hier: youtube.com/watch?v=76h1ynoqhec, und die Pressemitteilung findet sich hier: innsbruck.gv.at/data.cfm?vpath=redaktion/ma_v/kultur/dokumente33

„Wir schaffen mit der Kulturstrategie eine Möglichkeit für alle, die sich beteiligen wollen, gemeinsam zu überlegen, wie wir unsere Stadt künftig als Kulturstadt gestalten wollen und stärken können. In diesem umfassenden Prozess wollen wir gemeinsam ausloten, mit welchen Maßnahmen wir alle dazu beitragen können, um unsere Vision umzusetzen. Wir bemerken, dass der Bedarf nach Austausch und nach der Entwicklung neuer Strategien im Kulturbereich gerade nach den vergangenen Monaten besonders groß ist. Der Kulturstrategie-Prozess kommt damit genau zur richtigen Zeit.“

Mag.a Uschi Schwarzl, Vizebürgermeisterin der Stadt Innsbruck

Bis März 2021 werden nun in einem ersten Schritt wissenschaftliche Grundlagenarbeiten durchgeführt. Ab April 2021 folgt dann eine mehrmonatige Diskussions- und Workshopphase zur kulturellen Zukunft von Innsbruck. Möglichst viele Akteurinnen und Akteure des Innsbrucker Kunst- und Kulturbereichs werden dabei zu insgesamt sechs Themen-Workshops persönlich eingeladen. Die Workshops stehen aber auch allen anderen Personen offen, die an der kulturellen Zukunft von Innsbruck interessiert sind. Daran anschließend findet die politische Feinabstimmung und Vermittlung der Kulturstrategie statt. Nach der geplanten Beschlussfassung im Innsbrucker Gemeinderat wird die Kulturstrategie im Mai 2022 auch öffentlich präsentiert. Um den Kulturstrategieprozess langfristig wirksam und anzulegen, folgen zwei weitere Phasen: die Umsetzung erster Maßnahmen (geplant ab Mitte 2022/Anfang 2023) und anschließend (ca. 2024) eine Evaluation und Berichterstattung im Gemeinderat mit dem Beschluss über die nächsten Schritte bis 2030.

Im Bild v. l. n. r.: Rita Hebenstreit (Kulturamt der Stadt Innsbruck), Aliette Dörflinger (externe Prozessbegleitung), Uschi Schwarzl (Vizebürgermeisterin und Kulturstadträtin) © Stadt Innsbruck/Giuliani

Fachlich begleitet wird der Prozess durch das Linzer Institut für qualitative Analysen (LIquA) unter der Leitung von MMag. Thomas Philipp in Kooperation mit Mag.a Aliette Dörflinger. Die strategische Steuerung erfolgt über ein Projektteam. Für die inhaltliche Unterstützung werden außerdem eine Arbeitsgruppe und ein Advisory Board eingerichtet.

„Wir sehen diesen gemeinsamen Prozess als Chance, die Kommunikation und den Austausch innerhalb der Kulturszene zwischen den unterschiedlichsten Akteurinnen und Akteuren auf neue Beine zu stellen. Transparenz ist uns dabei selbstverständlich besonders wichtig. Dazu haben wir mittlerweile eine Webseite eingerichtet, die unter anderem die Möglichkeit bietet, sich über den Prozess zu informieren und bei Interesse in einem Newsletter einzutragen. Verschiedene Ergebnisse, die über die nächsten Monate erarbeitet werden, können später hier auch kommentiert werden. Damit schaffen wir eine erste Grundlage für eine direkte Beteiligung der Bevölkerung.“

Dipl.-Kult.in Rita Hebenstreit, Referat Kulturentwicklung und Förderungen